Interview mit Edith & Stephan

So gelingt der Urlaub mit dem Camper in Deutschland und der Welt

Interview mit Edith & Stephan von hummelnimarsch.de

Fürs heutige Interview stehen uns die Reiseblogger und Reiseexperten Edith und Stephan von hummelnimarsch.de zur Verfügung. Wir erfahren, wie es ist, zu zweit mit Camper unterwegs zu sein, welche Orte man in Deutschland gesehen haben sollte und was man über Nachhaltigkeit und Gastfreundschaft an verschiedenen Orten der Welt sagen kann. Darüber hinaus geben uns Edith & Stephan weitere wertvolle Reisetipps für einen sorglosen Urlaub.

Moin Edith, Moin Stephan, vielen Dank, dass Ihr Euch bereit erklärt habt, uns im Interview einige Fragen zum Thema „Reiseziele in Deutschland“ zu beantworten. Mögt Ihr Euch bei unseren Leserinnen und Lesern einmal kurz vorstellen? Wer seid Ihr und worum geht es in Eurem Blog?

Vermutlich haben wir im November 2007, als wir uns kennenlernten, nur deshalb ein längeres Gespräch geführt, weil wir ziemlich schnell unsere jeweilige Reiseleidenschaft aneinander entdeckt haben. Aus einer Party-Bekanntschaft wurde schließlich ein Paar und nun haben wir bereits einige Jahre zusammen und noch viel mehr gemeinsame Reisen auf dem Buckel. Jeder Urlaubstag wurde von uns ausgenutzt, um unserem Lebensort in Köln den Rücken zu kehren und auf spannende Reisen zu gehen. Mittlerweile sind wir zum dritten Mal Langzeit unterwegs. Aus einer dreimonatigen Reise 2010 mit Wohnung und Job im Rücken, wurden 2016 dann 25 Monate „SmartDownUnder-Auf dem Land Seeweg von Köln nach Australien“, Wohnung gekündigt, aber Job behalten. Diesmal machen wir es andersherum: Job gekündigt, Wohnung aber nur zwischenvermietet. Mit unserem VW T4 Syncro sind wir seit Juli 2021 auf Südosteuropa-Tour und frönen unserer Reise-Sucht.

Unser Blog beschreibt im Grunde all das, was uns bewegt. Sprich, wie wir uns reisend fortbewegen. Am Wochenende mit dem Bus ums Eck, mit dem Rucksack durch Asien, mit dem Schiff nach Australien. Wir laden unsere Leser ein, unsere Erlebnisse mit uns zu teilen. Gleichzeitig möchten wir ihnen Infos und Tipps vermitteln, die grundsätzlich auf Reisen oder aber in einzelnen Ländern hilfreich und unterstützend sein können.

Das Bloggen erfordert viel Kreativität. Welche sind Eure Lieblingsplätze, um über das Reisen zu berichten und wann findet Ihr auf Euren Reisen die Zeit dafür?

Edith: Definitiv morgens mit einem Kaffee. Vor, während und kurz nach dem Frühstück sind meine goldenen Stunden des Schreibens. Manchmal geht es auch am Abend bei zwei Gläsern Rotwein. Das kann durchaus meinem Flow zuträglich sein… ;-)

Im Alltag heißt das vor allem am Wochenende oder ganz früh morgens. Auf Reisen leben wir unserer Bedürfnisse entsprechend. D.h. wir planen morgens viel Zeit ein. Manchmal unternehmen wir schon zum Sonnenaufgang was und nehmen uns die Stunden danach oder wir starten erst gegen Mittag ins Entdeckerleben.

Stephan: Am Liebsten in meinem gemütlichen Sessel. Der passte aber nicht in unser jetziges Zuhause. Da tut es auch der Campingstuhl. Ich brauche Ruhe zum Arbeiten. Und muss wach sein. Das gelingt frühestens zwei Stunden nach dem Aufstehen oder am besten erst am späten Abend. Denn bin ich eine Nachteule und kann auch mal bis ein oder zwei Uhr vor dem Rechner sitzen.

Mit welchen Herausforderungen bzgl. Eures Reiseblogs hattet Ihr anfangs zu kämpfen?

Eigentlich waren wir selbst die größte Herausforderung, da es uns stetig schwer fiel, Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nichts anderes, als dass die Herausforderung darin bestand, die Website zu strukturieren. Wie simpel oder kompliziert wird sie, wie viele Kategorien und Unterkategorien gibt es? Welche Themen greifen wir auf und welche sind vielleicht gar nicht so wichtig? Was spricht den Leser an und wie findet er es möglichst schnell? Inhalte hatten wir viele im Kopf, aber es galt diese auch klug einzufügen und an den Leser heranzutragen, ohne dass dieser sich im Dschungel des Menüs „verläuft“. Letztlich haben wir irgendwann alles nochmal umgeworfen und auch heute sind wir stetig mit der Entwicklung und Veränderung der Seite beschädigt.

Ihr habt Euch 2016 dazu entschieden, Eure Wohnung zu kündigen und auf Entdeckungsreise zu gehen. Seit dem Sommer 2021 seit Ihr erneut unterwegs, diesmal habt Ihr die Jobs gekündigt. Und was würdet Ihr anderen empfehlen, die sowas auch vorhaben?

Traut Euch! Es gibt hundert „Abers“, die dagegen sprechen, jetzt aufzubrechen. Und tausende „Unds“, die dafür sprechen, nicht länger zu warten. Sicher gibt es ernstzunehmende Gründe die für ein solches Unternehmen hinderlich sind oder es, z.B. wegen einer schweren Krankheit, schlichtweg gerade verhindern. Für Ersteres aber gilt es, unserer Meinung nach, abzuwägen und nach Wegen und Lösungen zu suchen, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Grundsätzlich können wir empfehlen, das Sicherheitsbedürfnis so weit als möglich runterzuschrauben. 2016 haben wir die Wohnung gekündigt, den Job aber behalten, diesmal haben wir es umgekehrt gemacht. Beides ist ein Klotz am Bein, was die gänzliche Freiheit des Reisens immer hemmt. Beim dritten Mal können wir uns dann, hoffentlich, endlich ganz trennen…

Am Ende geht es immer darum, Prioritäten zu setzen und für sich selbst klar zu kriegen, was eigentlich wichtig und wünschenswert im eigenen Leben ist. Das macht die Entscheidung und das Loslassen, unseren Erfahrungen nach, sehr viel einfacher.

Wie ist es, mit seinem Partner die Welt zu bereisen? Verändert das Reisen etwas an Eurer Beziehung zueinander? Welche Tipps, könnt Ihr anderen Paaren geben, die gerne zusammen die Welt entdecken möchten?

Wir erfahren dieses Zusammensein als große Herausforderung und gleichzeitig als immense Chance und großes Glück, diese Beziehung so miteinander erleben zu dürfen.

Einerseits reiben wir uns auf solch engem Raum sehr viel öfter aneinander. Andererseits, und das ist viel wesentlicher, schweißt uns dieses Leben auf ganz besondere Weise zusammen. Obwohl wir beide unsere individuellen Persönlichkeiten ausleben, scheint es manchmal fast, als würden wir miteinander verschmelzen, weil die Beziehung so intensiv ist. Bei Erzählungen gibt es selten ein „Ich“, das „Wir“ ist viel präsenter und stimmiger, weil wir oft sehr ähnlich erleben und empfinden. Das ist schon ein bisschen unheimlich, aber eben auch sehr besonders und innig.

Für Paare ist das uneingeschränkte Vertrauen ineinander, für ein solches Unterfangen wohl am Wichtigsten. Wir müssen uns absolut aufeinander verlassen können. Es braucht mehr Toleranz den Macken des Anderen gegenüber und zugleich Akzeptanz vermehrt Konflikte auszutragen und uns häufiger auf den Zeiger zu gehen. Das ist nicht cool, aber muss okay sein.

Trotz der Freiräume, sich jeder auf einer solchen Reise lassen sollte, ist es, unseren Erfahrungen nach, absolut wichtig wie existenziell für die Beziehung, dass Paare sich ein Bewusstsein und eine Vorstellung davon zu schaffen, was es bedeutet 24 Stunden/ 7 Tage in der Woche miteinander zu verbringen. Privatsphäre ist für uns quasi ein Fremdwort.

Das Thema „nachhaltiges Reisen“ ist für viele sehr wichtig geworden. Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?

Müll ist das Problem dieser Welt. Egal, ob wir in Asien, Afrika oder aktuell in Europa unterwegs sind. Da können sich die EU-Staaten, wie Griechenland, Rumänien oder Bulgarien im Vergleich zu Albanien oder Nordmazedonien gänzlich nicht rühmen. Überall stehen große Müllcontainer an den Straßen, aber die Menschen hinterlassen ihren gesamten Sch… Neben Flaschen, Verpackung usw. sind das auf Picknickplätzen oder beim Wildcampen insbesondere Klopapier und Feuchttücher. Wir sammeln oft erstmal den Müll um uns herum ein. Wir wünschen uns einfach nur, dass jeder seinen Müllbeutel wieder mitnimmt.

Darüber hinaus ist es in vielen Ländern nach wie vor üblich Plastiktüten zu verwenden. Leinentaschen sind also eigentlich immer obligatorisch im Gepäck. Leider vergessen wir die viel zu häufig oder können schauen gar nicht so schnell schauen, wie die Verkäufer das Obst und Gemüse schon in Plastiktüten verstaut haben. Daher haben wir uns angewöhnt, diese als Mülltüten und Lebensmittel-Verpackung weiter zu nutzen.

Ein Phänomen, das uns immer wieder begegnet, ist der imaginäre Zeigefinger, der zum Thema Nachhaltigkeit gerne besonders hoch gehalten wird. Insbesondere bei Reisenden. Wir unterstützen dieses wichtige Ziel und tragen in unserer Weise dazu bei. Wir glauben aber, dass solche Verurteilungen nicht zielführend ist, sondern eher Widerstand auslösen. Zudem ist das Verständnis hierfür in manchen Ländern, aufgrund von Armut oder Bildung, gar nicht erst vorhanden und führt maximal zu einem schwachen Lächeln. Unseres Erachtens nach ist jeder kleine Schritt im eigenen Bereich zu handeln wichtig und im Umfeld und anderen Kulturen für Verständnis zu werben. Nicht jeder kann und muss alles auf einmal tun. Wichtig ist, dass etwas getan wird und dies auch im Einzelnen zu wertschätzen.

Ihr seid ja sehr viel in der Welt herumgekommen und habt viele unterschiedliche Kulturen kennengelernt. Welche interessanten Begegnungen sind Euch in Erinnerung geblieben?

Allem voran können wir mit großer Begeisterung von der unglaublichen Gastfreundschaft berichten , die uns auf Reisen begegnet ist. In nahezu jedem Land, das wir bereist haben, sind uns die Menschen offen und herzlich entgegen getreten und haben uns oft in ihre Häuser eingeladen. Besonders auffallend und dabei völlig normal ist dies in vergleichsweise armen Ländern oder Regionen dieser Welt. Dort lassen die Einheimischen uns teilhaben an dem Wenigen, was sie selbst besitzen. Aber grundsätzlich ist, egal ob in Asien oder Afrika, die Hilfsbereitschaft und das Entgegenkommen Fremden gegenüber viel ausgeprägter als bei uns.

Die Gründe hierfür sind sicher vielfältig, wobei wir durchaus unseren „Reichtum“, den massiven Fortschritt und die damit zusammenhängende gesellschaftliche Entwicklung als Faktoren sehen, die dazu beitragen, dass unsere Welt immer gestresster und einsamer zu werden scheint. Von Angst und übertriebenen Sicherheitsbedürfnissen geleitet, den Blick nur noch auf die eigenen Bedürfnisse gerichtet. Das ist natürlich pauschalisiert, aber diese Entwicklung sehen wir doch durchaus vermehrt in unserer Gesellschaft. Umso überraschter sind wir gewesen, als wir nach Australien kamen. Ebenso ein reiches, fortschrittliches Land, westlich geprägt. Und dennoch ganz anders.

Wir durften so häufig die ungeheure Gastfreundschaft der Aussis genießen, die ihren Wohlstand nicht vor anderen schützen, sondern ihn nutzen, um sich mit anderen Menschen am Leben zu erfreuen.

Eine wunderbare Begegnung hatten wir auf der Straße vor einer Farm. Das Farmer-Ehepaar fing unsere neugierigen Blicke auf, während sie die Schafe eintrieben und luden uns spontan zum Tee ein. Am folgenden Tag wurden wir erneut eingeladen, dem alljährlichen Schafescheren beizuwohnen.

Ein anderes Beispiel ist die Begegnung mit einem Paar, das eigentlich einen Housesitter für ihren Hund suchte. Dann aber erklärten sich ihre Nachbarn hierzu bereit, so dass die Notwendigkeit nicht mehr bestand, Kontakt zu potenziellen Housesittern aufzunehmen. Das Paar fand uns aber in unserer Bewerbung offenbar so sympathisch, dass es trotzdem den Kontakt suchte und uns zum BBQ einlud.

Ein weiteres Erlebnis lies unsere Münder offen stehen. Irgendwo in der australischen Natur, weit ab von allem, trafen wir auf ein Paar, das mit dem Hund spazieren unterwegs war, hielten Small Talk und verabschieden uns wieder. Die beiden wohnte in einer Stadt, etwa eine Stunde entfernt. Ein paar Tage später begegneten wir wir uns durch einen puren Zufall in besagter Stadt wieder. Wir unterhielten uns und berichteten davon, dass wir unseren Camper in den kommenden Tagen am Flughafen in Cairns abgeben und dann wegfliegen würden. Wo wir denn mit dem Camper in Cairns übernachten, fragte die Frau. Sie habe dort ein Haus mit großem Garten, wo wir stehen könnten. Das Bad sei von außen zugänglich, sie sage ihren Nachbar Bescheid, dass wir kommen. Wir wissen nicht mal, ob wir unsere Namen ausgetauscht haben, aber im Garten war es wunderbar!

Diese Begegnungen sind uns bleibende Erinnerungen, die von Respekt und Menschlichkeit zeugen.

Um ein Land auch kulinarisch bewerten zu können, habt Ihr sicherlich viel ausprobiert. Welche internationale Küche würdet Ihr empfehlen?

Asien im Allgemeinen, Indonesien im Speziellen. Bei unserem ersten Besuch dort, dachten wir, die indonesische Küche besteht nur aus Nasi Goreng. Erst ein fast viermonatiger Aufenthalt im Land, hat uns mit der Vielfalt des Landes und seiner Speisen vertraut gemacht. Suppen, Süßspeisen und absolut köstliche Gerichte, an denen wir uns nicht sattessen konnten.

Aber auch China bietet einen kulinarischen Facettenreichtum, der regional unterschiedlicher nicht sein könnte. Was in Europa als chinesische Küche Verkauf wird, ist eigentlich ein Hohn für die wahre chinesische Kochkunst und deren Vielfalt.

Sicherlich ist auch das Thema „für die Reise packen“ für viele interessant. Was sind Eure Tipps, um nichts Wichtiges zu vergessen und alles Nötige unterzubekommen?

Die Packliste. Da geht bei uns kein Weg dran vorbei. Wir überarbeiten sie stetig. Streichen Dinge, die wir nach der dritten Reise immer noch nicht benötigt haben. Fügen solche hinzu, die sich als nützlich erweisen. Aber das Fundament steht mit den kleinsten Kleinigkeiten. Da sind Kabel, Unterwäsche oder auch die Zahnbürste aufgeführt. Das erleichtert ungemein.

Platztechnisches Unterkriegen ist nicht mehr das Problem. Weder im Rucksack noch im Bus. Wir streichen regelmäßig, was wir nicht benötigt haben und specken mit jeder Reise wieder ab. Das stellt eine ungeheure Entlastung dar, weil der ganze Ballast, von dem wir glaubten ihn zu brauchen, plötzlich wegfällt.

Seit der Pandemie ist Deutschland für Deutsche zu einem der beliebtesten Reiseziele geworden. Welche Orte fandet Ihr besonders schön auf Euren Reisen in Deutschland? Und welche Sehenswürdigkeiten sollte man in Deutschland auf jeden Fall gesehen haben?

Zu unseren Deutschland-Favoriten gehört definitiv die Sächsische Schweiz. Diese Landschaft ist in unserem Land wirklich einmalig und wahrlich märchenhaft. Wanderungen zu den schönsten Orten in dieser zauberhaften Natur sind die Höhepunkte. Dazu bietet diese Umgebung aber Abwechslung z.B. durch einen Besuch in Dresden oder einen Ausflug nach Tschechien.

Zudem frönen wir gerne gutem Wein. Zu unseren besonderen Herzstücken unter den sehenswerten Weinregionen Deutschlands gehört ganz klar das Moseltal. Hier warten schnuckelige, hübsche Weindörfer direkt am Fluss auf ihre Besucher. Die Umgebung lädt zu Wanderungen, zum Radfahren und Stadtbummeln ein. Und natürlich zur Verköstigung der leckeren Moselweine.

Eine weiterer Part Deutschlands, der auch durch den Weinbau geprägt ist, ist die weitläufige Region rund um Heidelberg und Würzburg. Hier haben nicht nur köstliche Weine probiert, auch die Natur verlockt zu ausgiebigen Spaziergängen und Wanderungen. Dabei sind die Besuche der größeren wie kleineren Städte für uns ein I-Tüpfelchen. Nie hätten wir gedacht, dass das touristische Heidelberg uns gefallen könnte. Und dennoch genießen wir die Atmosphäre hier mit jedem neuen Besuch. Aber auch z.B. Schwäbisch Hall oder Tauberbischofsheim beeindrucken durch ihre pittoreske Architektur und die entspannte Atmosphäre.

Zu guter Letzt bleibt der wunderbare Kontrast der Ostsee, vor allem in Mecklenburg. Hier zieht sich flaches Land entlang der oft noch naturbelassenen Küste und versprüht einen unterkühlt, lässigen Charme nordostdeutschen Lebens. Außerhalb der Sommerferienzeit ein unbedingtes Reiseziel in Deutschland.

Köln verbinden viele nur mit dem Kölner Dom, aber die Stadt hat viel mehr zu bieten. Welche Geheimtipps habt Ihr für die Leserinnen und Leser, die einen Kurzurlaub in Köln planen? Und welche sind Eure Lieblingsplätze in der Domstadt?

Der Dom ist kein Geheimtipp, klar. Er gehört für uns aber ebenso zu einem Köln Besuch wie der Spaziergang über die Hohenzollernbrücke zur Rheinpromenade in Deutz und einem Bummel durch die Altstadt mit einem Kölsch im Brauhaus „Früh“.

Ein besonderer Tipp für Museums-Lieblinge ist das ethnologische Rautenstrauch-Joest-Museum am Neumarkt. Das Angebot ist facettenreich und bei Regen ist dies ein idealer Ort, um hier Stunden zu verbringen.

Wer kulturell interessiert ist, dem sei auch das vielfältige Programm der vielen, kleinen Theater ans Herz gelegt. Unser Lieblingskino ist das Cinenova, wo nicht nur gute Filme laufen, auch die Atmosphäre ist ansprechend und gemütlich.

Außerdem empfehlen wir, wenn was passt, einen Besuch in der Kulturkirche in Nippes, am Besten zu einem Konzert. In der evangelischen Kirche, in der auch weiterhin Gottesdienste stattfinden, werden vereinzelt ganz unterschiedliche Veranstaltungen angeboten. Konzerte sind der Akustik wegen ein besonderes Highlight.

Einen Poetry Slam im Club Bahnhof Ehrenfeld oder in der „Wohngemeinschaft“ in der Innenstadt können wir ebenso empfehlen.

Zum Frühstücken oder dem Kaffee am Nachmittag ist das Café Franck in Neuehrenfeld ein Schätzchen. Die alte Backstube versprüht Charme, die Retro-Einrichtung ruft zum gemütlichen Sessel-Fletzen auf und der Kuchen ist göttlich.

Wir sind zudem große Fans der Kölner Kneipenkultur. Die Kölner Veedelskneipe ums Eck versprüht oft rustikalen Charme, ist aber immer für ein Kölsch und einen Schwatz an der Theke gut. Unser Favorit unter den Stammkneipen im Viertel ist das Wicleff. Die Gaststätte hat Charakter und verfügt über einen schönen Restaurantbereich. Die Speisekarte ist überschaubar, aber der Küchenchef stellt saisonale Wochenkarten zusammen und zaubert wunderbare Köstlichkeiten auf den Teller.

Welche Attraktionen und Reiseziele um Köln könnt Ihr Paaren empfehlen?

Wir sind nicht so die Romantiker, daher sind unsere persönlichen Attraktionen immer Menschen und nicht speziell Paaren empfohlen. Und da gelten die gleichen Aussagen wie oben.

Und zuletzt: Welche Pläne und Ziele habt Ihr für die Zukunft? Wo wollt Ihr unbedingt noch hinreisen?

Zwei Fragen und schier endlose Antworten würden wir geben wollen. Aber wir versuchen uns zu beschränken. Mit dem Camper möchten wir auf jeden Fall nach Asien, Kasachstan, Usbekistan, etc. und am liebsten die Runde drehen und bis in den Oman reisen. Auch Australien wäre irgendwann noch einmal ein Traum, ebenfalls mit dem Camper, genauso wie Kanada, USA und die Panamericana. Aber Lateinamerika mit dem Rucksack ist da finanziell vermutlich erstmal realistischer. Und natürlich möchten wir irgendwann auch wieder mal nach Südostasien

Liebe Edith, Lieber Stephan, wir bedanken uns für das tolle Gespräch und Eure vielen wertvollen Tipps!