Sobald man eine Sternschnuppe entdeckt, darf man sich etwas wünschen. ©kmw.de

Für Nachtschwärmer und Sternengucker

Die besten Orte für viele Sternschnuppen

Die schönsten Sternschnuppenorte in Deutschland

Sobald man eine Sternschnuppe entdeckt, darf man sich etwas wünschen. ©kmw.de

In der ersten Augusthälfte können sich Nachtschwärmer und Romantiker auf ein ganz besonderes Spektakel am Himmel freuen. Vom 12. August ab Sonnenuntergang bis in die frühen Morgenstunden des 13ten August erreichen die sommerlichen Sternschnuppennächte ihren Höhepunkt. Voraussetzung für eine gute Sicht ist ein besonders dunkler Ort ohne künstlichen Lichteinfall. In Deutschland gibt es bisher vier sogenannte Sternenparks, die für ihre natürliche Nachtlandschaft offiziell von der International Dark-Sky Association (IDA) ausgezeichnet wurden. Damit fokussiert sich die international agierende Organisation auf die Bekämpfung der Lichtverschmutzung, die unter anderem durch Großstadtlichter entsteht. So profitieren nicht nur Sternengucker, sondern auch nachtaktive Tiere und Pflanzen von der naturgegebenen Dunkelheit. Neben den offiziell anerkannten Sternenparks haben wir noch weitere Orte ausgemacht, an denen man besonders gut Wünsche ins Universum schicken kann.

Sternenpark Westhavelland in Brandenburg

2014 wurde der Sternenpark Westhavelland als erster Sternenpark Deutschlands von der IDA ausgezeichnet. Das 1.380 Quadratmeter große Areal umfasst den Naturpark Westhavelland und die Gemeinde Schollene in Sachsen-Anhalt. Der Park ist von fast allen Seiten und zu jeder Tages- und Nachtzeit frei zugänglich. Der nördliche Teil ist für Sternschnuppenzähler besonders interessant, da es hier aufgrund fehlender Besiedlung besonders dunkel ist. Insgesamt zehn ausgewiesene Beobachtungsplätze stehen zur Verfügung, eingeteilt in die drei Kategorien „Abgelegene Plätze ohne Infrastruktur“, „Plätze in Ortsnähe mit Infrastruktur“ und „Plätze in Bahnhofsnähe“.

Sternenpark Nationalpark Eifel in Nordrhein-Westfalen

Seit 2019 anerkannt durch die IDA ist der Sternenpark Nationalpark Eifel im dichtbesiedelten Nordrhein-Westfalen ein Mekka für Himmelsbeobachter. Das Schutzgebiet zwischen den Orten Schleiden-Gemünd und Simmerath-Einruhr weist eine Größe von 17.000 Fußballfeldern auf und bietet ein besonderes Nachterlebnis, denn die geringe Lichtverschmutzung sorgt dafür, dass die Milchstraße mit bloßem Auge zu erkennen ist. Wer mit fachkundiger Leitung den Sternenhimmel beobachten möchte, kann bei der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ eine Sternenführung buchen.

Sternenpark UNESO-Biosphärenreservat Rhön

Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, eine Naturlandschaft im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen, zeigt sich der Nachthimmel von seiner schönsten Seite. Neben tausenden von Sternen zeigen sich an klaren mondlosen Nächten die Milchstraße, das Zodiakallicht und andere nicht leicht zu endeckende Himmelskörper. 2014 wurde das Reservat von der IDA als Internationaler Sternenpark anerkannt. Nachtaktive Pflanzen, Kräuter und eine Fledermaushöhle runden die nächtliche Entdeckungstour ab. Sternenfreunde tauchen an einem der fünf Himmelsschauplätze dank Panoramaliegen, drehbaren Sternenkarten und Infotafeln in die Weiten des Universums ein. Während einer Sternen- oder Mondführung wird das astronomische Wissen erweitert.

Sternenpark Winklmoosalm in Bayern

Die Winkelmoosalm, gelegen in der oberbayerischen Gemeinde Reit im Winkel im Landkreis Traunstein, ist ebenfalls ein von der IDA zertifizierter Sternenpark. Er ist der vierte offiziell anerkannte Park in Deutschland und der erste Sternenpark in den Alpen. Über 5.000 Sterne zeigen sich in klaren Nächten am Himmel und sind problemlos mit den Augen zu erkennen. Auf rund 75 Quadratkilometern erleben Sternschnuppenfans den Nachthimmel auf einem der nackenfreundlichen Sternenbänke. Bei gutem Wetter und klarer Sicht lohnt sich eine nächtliche Führung auf der Winkelmoosalm.

Sternenpark Mecklenburger ParkLand

Rund eine Autostunde von Rostock entfernt liegt das Mecklenburger ParkLand in der Mecklenburgischen Schweiz. Zahlreiche Gutshäuser, Gärten und Parks lassen sich am Tag entlang des Schlösser- und Herrenhaus-Rundwegs erkunden. Der Astronomische Lehrpfad und die sechs Beobachtungstationen, ausgerüstet mit einem Polarsternpfeiler und drehbarer Sternenkarte, sind ideale Ausgangspunkte, um den nächtlichen Himmel genauer unter die Lupe zu nehmen. Hobbyastronomen bessern ihr Wissen bei geführten Dark-Sky-Touren oder Mondwanderungen auf. Der Sternenpark Mecklenburger ParkLand bewirbt sich derzeit um das „Dark-Sky Community“-Zertifikat der IDA.

Sternwarte Sankt Andreasberg im Harz

Seit 2014 ist die höchst gelegene Sternwarte Norddeutschlands eines der beliebtesten Ausflugsziele im Harz. Auf knapp 700 Metern Höhe kommen Besucher dem Himmel ganz nah und erleben einen ungetrübten Blick in die Sterne. Die deutsche Partnerorganisation der IDA, die Fachgruppe Dark Sky, zählt das Gebiet rund um Sankt Andreasberg zu den sieben qualitativ hochwertigsten Beobachtungsregionen in Deutschland. Es gehört, laut Bundesamt für Naturschutz, zudem zu den sechs astronomisch besten Standorten. Die trübungsarme Luft und die geringe Lichtverschmutzung lassen einen klaren Blick auf Milchstraße und Andromeda-Galaxie zu.

Die erste Sternenstadt Deutschlands: Fulda

Für die Bemühungen gegen die Lichtverschmutzung wurde Fulda 2019 von der IDA als „Dark Sky Community“ ausgezeichnet und ist damit die erste „Sternenstadt“ Deutschlands. Weltweit ist Fulda die zweitgrößte Stadt, die diesen Status erhalten hat. Dunkler wird es auf den Straßen allerdings nicht, das Licht wird lediglich intelligenter und nachhaltiger eingesetzt. Das fördert die Gesundheit der Menschen, spart Kosten und Energien und hilft dabei, nachtaktive Tiere und Pflanzen zu schützen. Um besonders viele Sternschnuppen zu entdecken, empfehlen sich Erhöhungen, Parks oder Punkte etwas außerhalb der Stadt. Hier sind die Streulichter der Stadt geringer und bieten einen unbeschwerten Himmelsblick.

Die dunkelsten Inseln in Deutschland: Pellworm und Spiekeroog

Die nordfriesische Insel Pellworm und die ostfriesische Insel Spiekeroog gelten als besonders dunkle Flecken auf der deutschen Landkarte. Die natürliche Dunkelheit ist auf Pellworm so ausgeprägt, dass eine Taschenlampe als nächtlicher Begleiter im Reisegepäck nicht fehlen darf und auch auf Spiekeroog wird es nach Sonnenuntergang zappenduster. Ideale Voraussetzungen, um besonders viele Sterne und Schnuppen zu zählen. Beide Inseln haben sich bei der IDA um ein Zertifikat als anerkannte Sternenparks beworben.

Auf Pellworm gibt es bereits einige „Sternengucker-Bänke“ und an der Badestelle Hörn sowie am Abenteuerspielplatz Kaydeich sind Beobachtungsplätze geplant. Nachteulen können die Insel bei Nachtspaziergänge am Deich oder auf einer Fackelwanderung auskundschaften. Spiekeroog möchte sogenannte Sternenparkführer ausbilden, die den Nachthimmel fachkundig erklären. Ebenso sollen Liegesessel für entspanntes Sternenbeobachten aufstellt werden.

Wer zu den schönsten Sternenplätzen in Deutschland reisen möchte, findet bei uns in den Regionen romantische Kurzreisearrangements.